MEopenArt 2023 " Schöne neue Welt"
1. Jurypreis für die Serie " Wir ernten was wir säen 01-03"
Werk 1 Serie:
Titel: „Wir ernten was wir säen 01“
Das Kunststoffzelt einer Bananenplantage durchstreift, trotz aller gefühlten Gegenwehr, irritierend ästhetisch die Landschaft von El Hierro.
Werk 1 Serie:
Titel: „Wir ernten was wir säen 02“
Kunststoffzelt einer Bananenplantage endet bis zum Horizont, früher war dort noch das Meer zu sehen.
Ist dies nun das neue Meer?
Werk 1 Serie:
Titel: „Wir ernten was wir säen 03“
Zerrissen, abgenutzt, unbrauchbar, verlassen, vergessen und unentsorgt...unsere Ernte.. das Erbe an unsere Kinder?!
MEopenArt 2022 "Sich verlieren"
3. Jurypreis mit der Fotografie "weg"
Demenzkranke laufen nicht „weg“, sondern „hin“, auf ihr Ziel zu.
Mit der Aufnahme eines Bergfinken-Schwarms in seiner winterlichen Heimatstadt Bad Berleburg hat Stefan Völkel den gemeinsamen Naturfoto-Wettbewerb des Umweltministeriums Nordrhein-Westfalen und der Nordrhein-Westfalen-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege gewonnen. Das Foto wird im kommenden Jahr das Titelbild eines großformatigen Wandkalenders zu Natur- und Landschaft in Nordrhein-Westfalen zieren.
Den zweiten Preis hat Mirko Cacho Fernandez aus Essen belegt, der ein herbstliches Gewässer im Naturschutzgebiet Bislicher Insel in Xanten fotografiert hat. Mit einer Aufnahme des winterlichen Höhenfelder Sees in seiner Heimatstadt Köln schaffte es der Fotograf Dominik Mayer auf Platz drei.
aus Chemnitz mit einem blühenden Hasenglöckchen-Wald in Linnich-Floßdorf, Anke Ungerathen aus Wuppertal mit der Nahaufnahme eines Schmetterlings in Blankenheim-Alendorf, Alois Grunewald aus Raesfeld mit seinem Foto von drei jungen Steinkäuzen in Raesfeld-Erle, Martina Chardin aus Mettmann mit einem Blick auf das Neandertal und Stefan Pütz-Cordes aus Hennef mit dem Motiv der blühenden Wahner Heide in Troisdorf.
„Ich gratuliere den Preisträgerinnen und Preisträgern ganz herzlich und bedanke mich für die vielen tollen Beiträge. In dem neuen Kalender werden die Fotos eine eindrucksvolle Reise durch Natur und Landschaft in Nordrhein-Westfalen ermöglichen – und dabei faszinierende Einblicke in die Tier- und Pflanzenwelt vor unserer Haustüre geben“, so Umweltministerin Ursula Heinen-Esser.
Den gemeinsamen vierten Platz belegen Dieter Paulus aus Bonn mit der Aufnahme eines Feuersalamanders im Schweinheimer Kottenforst (Bonn-Bad Godesberg), Daniela Beyer
Außerdem geht der Gesamtsieger Stefan Völkel auch gleich noch mit zwei vierten Preisen aus dem Wettbewerb: Seine Aufnahmen des Truftetals in Bad Berleburg und des Weidelbacher Weihers in Bad Laasphe-Feudingen konnten die Jury ebenfalls überzeugen. Auch Mirko Cacho Fernandez gewinnt über den zweiten Platz hinaus noch einen vierten Preis mit einer Nahaufnahme der Blutroten Heidelibelle im Naturschutzgebiet Dingdener Heide in Hamminkeln.
455 Fotografinnen und Fotografen haben sich mit über 2.000 Natur- und Landschaftsfotos aus Nordrhein-Westfalen am jährlichen Wettbewerb beteiligt. Neben der Veröffentlichung im Kalender erhalten die Gewinner Preisgelder zwischen 250 und 1.000 Euro.
Der große Foto-Wandkalender des Umweltministeriums und der Nordrhein-Westfalen-Stiftung ist gegen eine Schutzgebühr von 5 Euro ausschließlich online zu bestellen: shop.gwn-neuss.de/produkt/kalender-2022. Bestellungen bei den Veranstaltern des Fotowettbewerbs sind nicht möglich.
umweltministerium-nordrhein-westfalen-und-nordrhein-westfalen-stiftung-geben-sieger-bekannt.html
„Die Leute können hier den ganzen Tag auf den Spuren meiner Bilder wandeln, wenn Sie es wollen…“, schreibt Martina Chardin. Was die Düsseldorfer Malerschule im 19. Jahrhundert in Bildern von einer wild romantischen Landschaft hinterlassen hat, zeigt sich in anderem und neuem Licht in dem Bildband der Mettmanner Künstlerin.Die Düssel und ihre Nebenbäche haben sich in den Kalkstein geschnitten, der vor ca. 365 Millionen Jahren im devonischen Korallenmeer entstanden ist. Später bildete sich eine mächtige Lösslehmdecke, die heute mit dem Mettmanner Lösslehmgebiet wertvollste landwirtschaftliche Böden besitzt (90er Bodenwerte). Abflussrinnenund Bäche haben es nicht schwer gehabt, ihren Weg durch den Löss zu finden, der in den verschiedenen Eiszeiten angeweht, ungleich leichter als die Einschnitte in den alten Massenkalk. Lange bevor die ersten Menschen auftauchten war eine Landschaft entstanden, aus der sich später eine vielfältige Natur- und Kulturlandschaft entwickelte. Der Naturpark oder das Naturschutzgebiet Neandertal, wie es sich heute darstellt, ist eines der kleinsten in Deutschland, aber auch eines der ältesten. Auf dem Luftbild wirkt es wie eine grüne Schlange, eingebettet in ein reiches Agrargebiet. Im Ballungsraum großer Städte, gelegen im Grenzbereich zwischen der Rheinischen Tiefebene und dem Niederbergischen Hügelland ist ist hier eine Kulturlandschaft entstanden von hohem Reiz für die Menschen. Seit der Besiedlung haben der Kalkstein und die ertragreichen Böden die Entwicklung dieser Landschaft bestimmt. Die Düsseldorfer Malerschule hat uns im 19. Jahrhundert Bilder hinterlassen von wild romantischer Anmutung. Wenn auch seit der Sesshaftwerdung der Menschen viele kleine Steinbrüche entstanden, Ortsnamen wie „Am alten Kalkofen“, „Kalkofer Busch“, „Kalkufer Feld“ bezeugen das, so hat erst mit der ersten industriellen Revolution ab Mitte des 19. Jahrhunderts Kalkabbau in großem Stil stattgefunden. Der Kalkindustrie ist es letztlich zu verdanken, dass der Schädel und die Gebeine eines Neandertalers gefunden wurden (1956), der eine der zahlreichen Höhlen vor ca. 40 000 Jahren bewohnte. Die Zerstörung der ursprünglichen Landschaft des Neandertalers war eine Folge des Kalkabbaus. Das heutige Naherholungsgebiet Neandertal mit dem Museum, dem Wildgehege und dem Fundortpark ist wieder grün, zu grün. Viele landschaftliche Höhepunkte sind durch eine starke Verbuschung von Bäumen und Sträuchern nicht mehr sichtbar. Ökologische und ästhetische Vielfalt muss durch angemessene Eingriffe in dieser von Menschen gemachten Landschaft wieder hergestellt werden. Menschenspuren sind nicht nur in dem Skulpturenpark zu finden. Martina Chardin ist es gelungen, einen wunderbaren Bildband zu schaffen, - ein Glücksfall für das Tal und seine Besucher.
Richard Bödeker, freier Landschaftsarchitekt BDLA aus dem Neanderthal
Als Jochen Siebel, Initiator und Architekt des Umbaus der „alten Pumpstation“, mir sein Projekt vorstellte, hatte ich gleich das Bedürfnis, ihm meine Begeisterung mitzuteilen. Dies führte umgehend dazu, dass er mich für sein Vorwort gewinnen wollte. Vor über 10 Jahren kreuzten sich unsere Wege in Köln, als er unser Umbauprojekt übernahm: Er verwandelte einen industriellen Handelshof in ein modernes Kunst-Auktionshaus. Auch hier wurde ein historischer Bau modernisiert und ihm gleichzeitig eine neue Funktion zugewiesen. Uns beide verbindet ein ureigenes Interesse an Kunst, wenn auch aus unterschiedlichen Richtungen.
Die „alte Pumpstation“ ist für Jochen Siebel wie er selber sagt, „ein Raum für die Entwicklung von Kreativität“. Das historische Gebäude in neuem Gewand bietet diesen Raum in vielerlei Hinsicht. Im Oktober 2010 begannen Jochen Siebel und sein Team das Industriedenkmal aus dem 19. Jahrhundert in Architekten- und Ingenieurbüros zu verwandeln. Diese sind nicht nur modernsten Arbeitsbedürfnissen angepasst, sondern bewahren gleichzeitig, durch die Beibehaltung der ursprünglichen Materialien, den einmaligen Gründerzeitcharme. Moderne Nutzung auf der einen Seite und historische Erhaltung auf der anderen standen während der gesamten Bauphase im Vordergrund. Auch die Öffentlichkeit soll in dieses Projekt eingebunden werden: Die historische Pumpenhalle wurde erhalten und wird in Zukunft Anziehungspunkt für Kulturveranstaltungen sein. Der Mut, Neues zu entwickeln und dies verknüpft mit Phantasie und fachlichem Know-How sind die Triebfedern Jochen Siebels Arbeit.
Den Prozess des kreativen Umbaus begleitete die Fotografin Martina Chardin, die die besondere Ausstrahlung dieses Gebäudes mit solch sinnlicher und künstlerischer Brillanz einzufangen vermochte, dass sich ihre Inspiration umgehend und eindringlich auf den Betrachter dieser Aufnahmen überträgt. Von Februar bis August kam sie regelmäßig in die „alte Pumpstation“, um die Veränderungen des Umbaus in spannungsvollen Bildern festzuhalten. Ihr sicherer Blick für Komposition und Licht hat Werke entstehen lassen, die sich zwischen Abstraktion und Konkretisierung bewegen. Durch die Konzentration auf das Wesentliche werden bestimmte Gesten markant und geraten zu Metaphern für etwas, was jenseits des Gezeigten liegt. Hartnäckigkeit, Geduld und Freude sind die Antriebskräfte der 1961 in Jülich geborenen Künstlerin.
Architekt und Künstlerin entdeckten das Prunkstück Haaner Industriekultur unabhängig voneinander und auf ihre ganz eigenen Weisen. Kreativität ist und bleibt für beide Ausgangspunkt ihres Handelns. Die Transformation dieses Gebäudes hat Leitbildfunktion für die Region und zukünftige Bauaufgaben. Der historische Charme solcher Gebäude, die von außen augenscheinlich die gleichen geblieben sind, bieten uns ein kreatives Umfeld, in dem wir uns wohl fühlen und aus dem wir die Kraft für neue Ideen schöpfen.
Markus Eisenbeis
Van Ham Kunstauktionen